Übergreifend
Aus Epen-Zirkel-Wiki
- Epen erzählt
- Epen sind lang
- Epen wurden in versform gedichtet
- Epen handeln von bedeutenden Ereignissen, bei denen oft Götter oder Helden im Mittelpunkt stehen
- Die Epen spiegeln die Wirklichkeit der Entstehungszeit (deshalb sticht Siegfried, der ja eigentlich Arminius ist, den Wurm, muss Enkidu mit einem Ochsen ringen und Beowulf in den Sumpf).
- Wenn man einen wichtigen Begriff (z.B. „Treue“, „Gott“, „Held“...) in verschiedenen Epen beleuchtet, erschließen sich kulturelle Entwicklungen der Folgezeit.
- Wenn man die Frauen (Kriemhild und Brünhild, Grendels Mutter, Hure im Gilgamesh) in verschiedenen Epen beleuchtet, erschließen sich kulturelle Entwicklungen der Folge- (oder auch der Entstehungs-) zeit.
- Epen beeinflussen die sie rezipierenden Gesellschaften („Deutsche Treue“, „Nibelungentreue“ als Motiv im 1. Weltkrieg).
- Schon zur Entstehungszeit sind Epen manipulativ eingesetzt worden.
- Zumindest hat der Vortrag des Epos (am Lagerfeuer oder sonstwo) eine soziale Funktion. Aber welche?
Eine die Gemeinschaft verbindende, stärkende und damit vielleicht herrschaftsstützende?
Oder haben die Epen revolutionäres Potential?
- Epen haben aus erzähltechnischen Gründen immer das gleiche Stammpersonal (Enkidu ist Siegfried, Hagen ist Unferth...).
- Überhaupt sind Epen überkulturell ähnlich, verständlich trotz räumlicher und zeitlicher Distanz.
- Epos, als Verschriftlichung von Mythos, arbeitet mit dem Unerklärlichen, dem Bedrohlichen, will es erklären, entzaubern.
- Epos erklärt aber auch das wenig Mysteriöse, das Faktische. (Das Burgunderreich ist halt irgendwann untergegangen.)
- Absolut umwerfend wäre eine These der Art
„Hagen ist Jesus und die drei Könige sind heilig!“.
Wie lange oder weit lohnt das intellektuelle Spiel mit einer vermutlich absurden These?
- Epen sind untrennbar mit Religion verbunden.
Aber wie genau? Das bedürfte scharfer Definitionen.
Das Nibelungenlied scheint dem zu widersprechen - obgleich die mystischen Elemente nicht fehlen.
- Der Inhalt ist nicht zu trennen von der Form (der Stabreim hat eine Funktion).